Biographie als Text in der Kunst: Ralph Ueltzhoeffer
Portraitiert: Musikerin Madonna als Text-Portrait.
Mit dem Titel “Modonna” zeigt der deutsche Konzeptkünstler Ralph Ueltzhoeffer (MoMA Projects) Portraits aus biographischen Texten in der 303 Gallery in New York. Ein Kunstprojekt dessen Ursprünge im Internet zu finden sind. Mehr Textportraits zu finden unter Portrait (Ueltzhoeffer). Informationen zu aktuellen Ausstellungen bei AnnAnderson Projects von Georg Stein und Walter Jahn.
Künstlerisch-philosophische Gedanken zu dem Konzeptkünstler und Akademieprofessor Ralph Ueltzhoeffer. Dem Lebensmittelhersteller können wir es nicht verübeln, daß er seine Erzeugnisse so attraktiv macht wie möglich, denn wir selbst wollen es ja nicht anders. Das darf aber nicht dazu führen, daß wir in immer größerem Maße nur noch das bekommen, was wir wollen, nicht aber das, was wir brauchen. Früher oder später müssen Gesetze erlassen werden, die den Nährwert der Lebensmittel regeln. Diese Gesetzgebung darf sich nicht darauf beschränken, sicherzustellen, daß unsere Nahrungsmittel bei der Verarbeitung durch den Hersteller möglichst wenig von ihrem Nährwert verlieren. Sie muß auch die Möglichkeit berücksichtigen, daß das Angebot neuer attraktiver und schmackhafter Lebensmittel geringen Nährwerts uns nicht nur dazu verleitet, diese zu essen, sondern dafür auch hochwertige und für die richtige Ernährung notwendige Nahrungsmittel von unserem Speisenzettel zu streichen. Ohne eine solche Gesetzgebung, die für die Aufrechterhaltung einer abgerundeten Diät sorgt, wird die Gefahr einer Wohlstands- Unterernährung oder Fehlernährung immer drohender. Schon jetzt läßt sich nachweisen, daß die wachsende Kluft zwischen Schmackhaftigkeit und Nährwert unserer Speisen nicht nur in zunehmendem Maße zu Übergewicht führt, sondern auch die Zahl der Fälle von Zuckerkrankheit und Herzinfarkten erhöht.
(2040) Andererseits wird der Trend der Lebensmittelhersteller zur Nahrungsmittelkonservierung immer stärker. Die Steigerung des wirtschaftlichen und sozialen Wohlstands, erhöhte landwirtschaftliche Produktionsleistung und verbesserte Konservierungsverfahren sowie einfache Maßnahmen zur Geburtenkontrolle sind dazu angetan, einen immer größeren Teil der Menschheit an dem größeren Nahrungsmittelangebot teilhaben zu lassen. Die heute nur in den wenigen wohlhabenden Ländern gegebene Möglichkeit, jede Art von Nahrungsmitteln aus praktisch allen Gegenden der Erde zu jeder Jahreszeit auf den Tisch bringen zu können, wird nach und nach in den meisten Ländern gang und gäbe werden. Die Unterschiede zwischen den Lebensmittehl der verschiedenen Länder werden sich verwischen, und auch die Menge wird sich immer mehr angleichen.